Caritas: Menschlichkeit und die Suche nach echten Lösungen statt Polarisierung sind notwendig in der Flüchtlingspolitik.
Der Deutsche Caritasverband äußert sich zur zunehmend entgleisten Debatte um die deutsche Migrationspolitik:
Oliver Müller, Vorstand Internationales, Migration und Katastrophenhilfe im DCV stellt in einem Post auf LindedIn klar: "Bei den aktuellen und polarisierten Debatten im Wahlkampf dürfen wir den Kompass unserer Grundrechte nicht verlieren. Politische Maßnahmen müssen das Unsicherheitsgefühl der Menschen ernst nehmen, ohne dabei menschenrechtliche und rechtsstaatliche Standards infrage zu stellen. Die Forderungen nach dauerhafter Grenzschließung oder flächendeckender Inhaftierung ausreisepflichtiger Personen stehen nicht nur im Widerspruch zu EU-Recht, sie gefährden unsere demokratischen Werte."
Eva-Maria Welskop-Deffaa warnt: "Die aktuelle Debatte zahlt ein auf ein wachsendes Unsicherheitsgefühl, das seinerseits Nährboden für Ängste und Orientierungslosigkeit ist. Als Caritasverband spüren wir in unseren Einrichtungen die Ängste und Sorgen der Menschen in Deutschland sehr genau. Das beginnt in den Kitas, wo wir überforderten Eltern begegnen, erstreckt sich über die Erziehungsberatung, wo Eltern die Corona-Folgen im Verhalten ihrer Kinder nicht allein bewältigen können und geht bis zu Schuldnerberatungsstellen. Gerade Menschen, die ohnehin schon verletzt und bedrückt sind, können von den Unsicherheiten besonders betroffen sein, das gilt nicht zuletzt auch für Menschen mit Migrationshintergrund."